
Deutschland zerfällt in zwei große Sprachgebiete, das niederdeutsche und das hochdeutsche. In jedem von ihnen bestehen wieder vielerlei Mundarten, die bis zum Ausgang des Mittelalters auch als Schriftsprache im Gebrauch waren. Seit Luthers Bibelübersetzung hat sich die hochdeutsche Sprache allmählich als anerkannte Schriftsprache in allen deutschen Landen durchgesetzt.
Als Grenze zwischen dem niederdeutschen und hochdeutschen bzw. mitteldeutschen Sprachgebiet gilt heute die sog. Benrather Linie. Zu dieser und den folgenden Sprachlinien siehe nebenstehende Dialektkarte.
Diese Sprachtrennung zwischen Nieder- und Hochdeutsch ist Mitte des ersten Jahrtausends zur Zeit der sog. zweiten Lautverschiebung enstanden. Sie erstreckt sich hauptsächlich auf die Konsonanten t, p, k, die sich zu s, ss (sz), z, - f, pf- und ch verschoben, wie z. B. Water – Wasser, open – offen, maken – machen. Erhebliche Unterschiede zwischen den niederdeutschen Mundarten treten besonders stark im Bergischen Land dort hervor, wo die Gebiete der Franken und der Sachsen zusammenstoßen. Die Trennungslinie zwischen der fränkischen und der sächsischen (niedersächsischen) Mundart ist die westfälische Linie. Östlich davon liegt also das niedersächsische oder westfälische Sprachgebiet und westlich das niederfränkische oder rheinische, wozu auch die Velberter Mundart gehört. Das wird dadurch deutlich, das die hochdeutschen Worte ich, mich und dich in Westfalen sowie im Grenzbereich (Mülheim/Ruhr, Essen-Werden, Velbert-Langenberg und Wuppertal) als ek, mek und dek und im übrigen Rheinischen als ech, mech und dech ausgesprochen werden.
Das niederfränkische Sprachgebiet wird zudem durch die sog. Uerdinger Linie geteilt. Östlich und nördlich dieser Linie sagt man für ich mundartlich ek oder ik, südlich und westlich ech. Die nebenstehende Dialektkarte läßt den Verlauf der Sprachlinien und die Lage der Sprachgebiete erkennen. Eine genauere Beschreibung auch von weiteren sprachlichen Eigenarten enthält das von Dr. Hermann Bredtmann herausgegebene Buch "Die Velberter Mundart".