In der 6. Folge der Themenreihe „Alte Häuser in Velbert“ sind bereits die Häuser an der alten Milchstraße mit den Hausnummern 2-8 behandelt worden, die vor der alten Kirche, d.h. vor dem Kirchturm lagen. Mit Namen hießen diese Häuser Vorm Thurm, Hinterm Thurm, Im Palmbaum und Offers Leibzucht. Diese Häuser bildeten zusammen mit den Häusern in dieser 7. Folge einen Ring eng um die alte Kirche herum. Das ist ein Bild, wie es noch um die vorvorige Jahrhundertwende, also um das Jahr 1900 herum, bestanden hat. Direkt an der Kirche lag der erste Velberter Kirchhof, der ab etwa Anfang des 16. Jahrhunderts bestanden haben dürfte. Geht man weiter zurück, nämlich bis zur ersten urkundlichen Erwähnung der an der Stelle der Alten Kirche bereits um das Jahr 1000 existierenden Kapelle der Hl. Ida, kann man sich auch vorstellen, das hier mit den alten Höfen Hof zum Hofe, Offers Hof, Mohnser Hof , Gaddums Hof und Hof zur Nedden und etwaigen Handwerkerhäuser bereits ein Dorfkern des bereits im Jahre 875 erwähnten Felbrathi bestanden haben mag. Die Bauweise der ersten, vor weit mehr als 1000 Jahren errichteten Häuser, ließen aber wohl keine archäologischen Funde zu.
Wenden wir uns nun den Häusern zu, die sich nördlich, östlich und südlich um die Alte Kirche herum lagen, nämlich Am Untersten Ort, Im Großen Haus, Auf´m Mäuerchen, Auf der Beek, Auf´m Stück und Offers Hof. In der Ansichtszeichnung sehen wir rechts vom Kirchturm die Häuser unserer vorhergehenden 6. Folge. Aus der Sichtrichtung vor dem Kirchturm liegt das Haus Am Untersten Ort und links daneben Im Großen Haus. Wie aus den Bildern zu erkennen ist, wurde das Haus Im Untersten Ort in Fachwerkbauweise errichtet und später verbrettert. Es wurde im Jahre 1908 abgerissen.
Das nach dem Urkataster von 1816 bestehende Haus Im großen Haus gehörte den Erben Mauermann und stand aus heutiger Sicht mitten auf der Friedrichstraße, der früheren Essener-Solinger-Straße. Das Haus wurde bereits in den Jahren um 1880 abgerissen.
An der Treppe von der Friedrichstraße zur Alten Kirche lag das Haus Op´m Mürken (Bild oben) , in dem sich Obst- und Gemüseladen von Friedrich August Kauls befand. Das Haus stand schon bald dem Straßenverkehr im Wege und wurde abgerissen.
Von dem Haus Op de Beek ist am linken Bildrand nur ein geringen Teil zu sehen. Eine größere bildliche Dartstellung des in den Jahren 1902/03 abgerissenen Hauses existiert nicht. Der Name des Hauses Op de Beek besagt, dass hier die Am Brill an der Oststraße entspringende Üllenbeek die Straße unterquerte. An der Stelle auf der Friedrichstraße befindet sich heute die Geschäfsstelle der WAZ-Velberter Zeitung.
Das Haus Auf´m Stück (Bild rechts) liegt zwischen Treppe von der Friedrichstraße zum Kirchplatz und dem Offers Hof. Es wurde bereits 1573 urkundlich erwähnt, gehörte als Kothen zum Offers Hof und existiert baulich verändert heute noch. Zwischen diesem Haus und dem Haus Op de Beek lag einst der alte Stadtbrunnen.
Der Offers Hof fand bereits in der Themenreihe Burenhöf on Kothen ausführliche Behandlung.