Buchempfehlung: döt on dat – van allem wat op Platt

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Alt-Velbert, Langenberg, Neviges, Heiligenhaus und Wülfrath


Das ist der Titel, des von Friedhelm Kopshoff herausgegebenen und im SCALA-Verlag Velbert erschienenen neuen Buches, das vom Herausgeber und der Verlegerin, Frau Dr. Jutta Scheidsteger heute der Presse vorgestellt worden ist. Die Buchvorstellung fand im altehrwürdigen Offers statt, der Heimstätte der Velberter Mundartgruppe „Offers-Kompeneï“.

Mit vorgestellt wurden die Autoren Maria Dübbers und Gerd Lensing von der Offers-Kompeneï sowie Otto Bürger aus Langenberg und Josef Heimansberg aus Neviges. Leider verhindert waren Günter Wordenbeck und August Steinbrink sowie Werner Momberg als Illustrator. Es sind zusammen mit dem Herausgeber und Autor Friedhelm Kopshoff alle diejenigen, von denen in dem Buch „döt on dat“ zahlreiche nette Geschichten und Gedichte enthalten sind. Zudem sind es auch wohl so ziemlich die Letzten, die die Mundart ihrer Heimat in Wort und Schrift noch perfekt beherrschen. Alle gehören zu den älteren Generationen und es ist zu befürchten, dass nach diesem Buch nichts Ähnliches mehr erscheinen dürfte. Deshalb kann das Buch wohl auch als letzte große Dokumentation unserer alten Muttersprache, des heimischen Platt, nach den älteren Publikationen von Carl Schmachtenberg, Eduard Schulte und Hermann Bredtmann gesehen werden.

Wie ist es nun zu diesem Buch gekommen?


Beim Durchsehen von alten Unterlagen sind dem Herausgeber eine ganze Reihe von Sachen in die Finger gefallen, die er einmal auf Platt geschrieben hat. Es sind Kindheitserinnerungen, Erlebnisse, Überlieferungen von seinen Eltern und so weiter. Er dachte dabei, dass es doch schade wäre, wenn das alles eines Tages verloren ginge. Besonders schade wäre es auch um das Platt, das offenbar nicht allein alte Velberter noch verstehen, sondern vielleicht mit etwas gutem Willen auch jüngere Generationen. Das alles irgendwie wiederzugeben, kam ihm dabei in den Sinn. Ob es für ein ganzes Buch reichen würde, wusste er nicht gleich zu sagen. Er wusste aber auch, dass einige Mitglieder der Offers-Kompeneï sowie ein paar Mundartfreunde aus benachbarten sprachverwandten Stadtteilen und Städten, die viele nette Geschichten auf Platt geschrieben haben, es vielleicht nicht anders gehen dürfte. Danach gefragt, ob sie das für sich selbst auch so sehen, konnten sie das nur bestätigen. So sind in diesem Buch auch Geschichten in Platt zu finden von Maria Dübbers, Gerd Lensing, Hans Stratmann† und Günter Wordenbeck aus Alt-Velbert, von August Steinbrink aus Heiligenhaus, Otto Bürger aus Langenberg, Josef Heimansberg aus Neviges und Willi Münch aus Wülfrath.

So sind Beiträge zu einer beachtlichen Themenfülle zusammengekommen, wie:

1. Heïmot on Muëdersprook

2. Johrestieden

3. Aule Tieden

4. Schlotschmetten

5. Aule Originale

6. Eten on Drenken

7. Gesongdheït

8. Lewen en Stadt on Langd

9. Fest- on Fierdaach on Kerk

10. Spell on Spaß on Kengdheïtserennerongen

11 Struwwelpitter

12. Sprechwööt, Buurenregeln on Redensaaten

13. Wööt en dösem Buëk


Wer soll und kann dieses Buch lesen?


Das Buch erzählt dies und das auf Platt und ist lesbar für jedermann und –frau. Für Wörter in Platt, die weniger bekannt sind, stehen jeweils unten auf der Seite in einer Fußnote Erklärungen in Hochdeutsch. Zudem sind in einem besonderen Kapitel „Wörter in diesem Buch“ zahlreiche der im Satzgefüge häufiger vorkommenden Wörter enthalten, wie Fürwörter und Geschlechtswörter, Zahlwörter, Zeitwörter, Umstandswörter, Verhältniswörter und Bindewörter. Sie sind nicht regelmäßig in den einzelnen Beiträgen in Fußnoten erläutert, weil anzunehmen ist, dass man sie sich wegen der Häufigkeit verhältnismäßig leicht merken kann.
Zu allen Geschichten gibt es zudem viele ansprechende Illustrationen. Es sind ältere und neuere Fotos, ausgewählte Ansichtskarten und vor allem viele herrliche Zeichnungen von
Werner Momberg, dem bekannten Velberter Maler. Diese Zeichnungen verraten immer wieder, mit wie viel malerischem Talent sich Werner Momberg mit den Geschichten vertraut macht und sie auf seine Art zu Papier bringt.

Kurzum:

In der Folge des erst kürzlich ebenfalls im SCALA-Verlag erschienenen Buches „Alt-Velberter Geschichte und Geschichten“ erlebt der Leser reich bebilderte Alltagsgeschichten und damit das, was die heutige ältere Generation einst ernsthaft bewegte, aber auch vor allem das, was sie den grauen Alltag gerne vergessen ließ.
Nicht zuletzt muss es auch einmal gesagt werden, dass dem SCALA-Verlag ein besonderer Dank gebührt, die Herausgabe von „döt on dat“ mit einer nicht allzu großen Auflage überhaupt zu ermöglichen und damit eine Dokumentation von immerhin lokalhistorischer Bedeutung zu schaffen. Dank gilt auch dem Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Velbert-Hardenberg, und der Offers-Kompeneï für die hilfreiche Unterstützung bei der Herausgabe des Buches. Dank auch an Frau Kollenberg als Baas der Offers-Kompeneï dafür, dass die Buchvorstellung heute an historischer Stätte im Offers stattfinden dürfte.

Das Buch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. 206 Seiten, Preis 24,80 €.

Friedhelm Kopshoff


© www.velberter-platt.de   Donnerstag, 5. Dezember 2013 10:00 Redaktion

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Velberter Platt kommt aus Velbert

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Velberter Platt kommt aus Velbert, aber auch in den Nachbarstädten versteht man unser dialektverwandtes Platt, so etwa in Remscheid und Solingen.
Das niederbergische Velbert liegt im Städtedreieck zwischen Düsseldorf, Wuppertal und Essen und gehört mit Heiligenhaus, Wülfrath, Mettmann, Ratingen, Haan, Erkrath, Hilden, Monheim und Langenfeld zum Kreis Mettmann.

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