In der 6. Folge der Vortragsserie über Bauernhöfe und Kothen über Land behandelte Baas Friedhelm Kopshoff das alte Gut Langenhorst.
Das Gut Langenhorst wird in den Aufzeichnungen des Klosters Werden bereits zu Beginn des 9. Jahrhunderts genannt. Der Familienname Langenhorst taucht schon im Jahre 974 mit Thidelus Langenhorst auf. Das Gut lag einst auf dem lang gestreckten und bewaldeten Höhenrücken, der sich vom Hespertal bis zur Werdener Chaussee erstreckte. Es glich einem Vierkanthof und einer alten Bauernburg, denn das Mauerwerk der meisten Gebäude sowie die Grundmauern des Wohngebäudes bestanden aus schweren Bruchsteinen. Ursprünglich gehörte das Gut dem Kloster Werden, wurde dann aber wohl als Lehen 1370 der Herrschaft Oefte zugerechnet und fiel später wieder bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts an das Kloster zurück. Als Lehnsherren erscheinen danach ein Herr von Luttenow sowie die Grundscheidts und die von Wyllingchusen. Durch Heirat gelangte das Gut schließlich an die benachbarten Combergs, von deren Erben es die Stadt Velbert später erwarb. Das Gut hatte einst eine Größe von über 700 Morgen.
Von den wertvollen Inneneinrichtungen als Zeugnisse alter Bauernkunst blieb leider nichts erhalten. Das Wohngebäude war nachweislich von 1469 und wurde wie auch die übrigen Gebäude mangels baulicher Instandhaltung allmählich baufällig und abbruchreif. Der Landeskonservator konnte im März 1967 nur noch mit Bedauern feststellen, dass die Stadt Velbert nicht in der Lage war, das Gut Langenhorst als eine für den Raum Velbert besonders bedeutsame Anlage zu erhalten. Im folgenden Monat April 1967 war der Abbruch des Gutes bereits beschlossene Sache.
Viele Velberter wissen von ihren Wanderungen durch den Langenhorst sich bestimmt noch gut an den einst prächtigen Hof zu erinnern. Es wird deshalb von großen Teilen der Bürgerschaft sehr bedauert, dass nichts Entscheidendes getan wurde, das weit mehr als 1000 Jahre alte Gehöft zu erhalten, als altes Kulturgut zu bewahren und in irgendeiner Weise zu nutzen.