Fachtagung in Velbert: Bergisches Platt heute

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Wo steht das bergische Platt heute?

Das war die Frage der Podiumsdiskussion, die am 25. November 2008 in der Volkshochschule in Velbert stattfand und vom Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverband Rheinland (LVR) und der Velberter Offers-Kompeneï veranstaltet wurde. Es war gewissermaßen eine Bestandsaufnahme. Teilnehmer an der von Sprachwissenschaftler Peter Honnen (LVR-Institut) moderierten Diskussion waren der Sprachwissenschaftler Dr. Georg Cornelissen vom LVR-Institut, Katrin Bergener aus Neunkirchen-Seelscheid, Bernhard Hütt aus Remscheid, Lothar Steinebach aus Solingen, Edwin Markert aus Wuppertal-Kronenberg und Friedhelm Kopshoff aus Velbert.

Die Diskussionsteilnehmer zur Situation des Platt in ihrem Heimatort detailliert Auskunft, die sich wohl geringfügig unterschieden, aber insgesamt zu dem Ergebnis kamen, dass der örtliche Dialekt längst nicht mehr zum täglichen Umgang der Menschen im Bergischen gehört. Maßgebend dafür waren einhellig die Zuwanderungen im Rahmen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, der Zustrom von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Ende des 2. Weltkrieges und vor allem der Umstand, dass das Platt seit langem gemeinhin als unfein galt, von Schule und Elternhaus unterdrückt und so schließlich durch das Hochdeutsche weitgehend verdrängt wurde.

Das Ergebnis der Podiumsdiskussion berechtigt keinesfalls zu überschwänglichen Erwartungen, was die Zukunft der Dialekte angeht; doch ist zu beobachten, dass Platt mittlerweile mehr und mehr gesellschaftsfähig wird. Baas Friedhelm Kopshoff von der Offers-Kompeneï Velbert resümierte in seinem Schlusswort, dass von den Mundartfreunden doch weiterhin alles unternommen werden sollte, um die bergischen Mundarten zu pflegen und zu erhalten.
Die vom LVR-Institut mit der Podiumsdiskussion gestartete Initiative solle zudem aufgegriffen werden und dazu führen, als bergische Mundartfreunde in Verbindung zu bleiben und sich bei den Bemühungen um die Pflege und den Erhalt der Mundarten zur Seite zu stehen. Das gelte insbesondere, wenn es darum gehe, seitens der Politik mehr Aufmerksamkeit und Beachtung für die bergischen Dialekte zu gewinnen.

Im Rahmen des Programms kündigte Peter Honnen (LVR-Institut) eine neue Internetseite Bergisches Platt auf der Homepage des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte an. Wir werden darüber berichten.
Zudem las Dr. Georg Cornelissen, Bonn (s. Bild) aus seinem neu erschienenen Buch Meine Oma spricht noch Platt.



© www.velberter-platt.de   Montag, 22. Dezember 2008 17:56 Redaktion

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