
Einen spannenden Rückblick in die Geschichte von Velbert erlebte die Offers – Kompeneï bei einem Vortrag von Friedhelm Kopshoff.
Kohle fand man in Velbert nicht direkt vor der Haustür, sie wurde in Zechen und Gruben gefördert, die zumeist an der Ruhr bei Werden und Kupferdreh lagen. Der für Velbert wichtigste Kohlenweg ging von Werden aus und führte nach Solingen, Cronenberg und in das Bergische Land bis zum Siegerland. Ein anderer Weg führte von Kupferdreh über Nierenhof, Langenberg und weiter durch das Deilbachtal in Richtung Wupper.
Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kohle mittlerweile in Stollen abgebaut. Gebraucht wurde die Steinkohle vor allen Dingen im Schmiedehandwerk. Es gab keine Bahnen noch befahrbare Straßen und der Transport der Kohle wurde mit Kohlentreibern und mit schwer beladenen Lasttieren betrieben. Die Wege waren schmal und morastig und für die klapprigen Pferde sehr beschwerlich. Die Kohlentreiber waren raue und sauflustige Gesellen, die mit den Tieren erbarmungslos umgingen. Man mochte ihnen nicht im Dunklen begegnen und mit der Ehrlichkeit nahmen sie es auch nicht genau. Was man auch über die Kohlentreiber Schlimmes sagenkonnte – es war ein hartes Leben.
Erst unter der französischen Besetzung in der Zeit von 1811 bis 1815 besserte sich der Transport auf der mit Schotter befestigten Essen-Solinger-Straße. Vermutlich gab es aber auch eine Strecke, die von den Zechen im Hespertal nahe Haus Scheppen durch den Hefel Richtung Velbert führte. An solchen Strecken gab es auch Gasthäuser die im Zusammenhang mit den Kohletransporten standen. Sie hießen „Auf der Mähre“ und „Auf dem Hengst“. Dieser Weg ist bereits auf der von Eduard Schulte nachgezeichneten Karte vom Zehntgebietes Velbert um das Jahr 1050 zu finden.
Ein namentlich bekannter Kohlentreiber war Wilhelm Hansberg aus dem Kuhlendahl. Er lebte von 1805 – 1880. Sein Sohn Wilhelm Hansberg (1835-1916) ist urkundlich als Fuhrmann ausgewiesen. Er ließ sich in Velbert nieder und gründete dort die erste Kohlenhandlung. Diese befand sich in dem von ihm erbauten Hause an der Ecke Friedrich – Kampstraße (jetzt Noldestraße.) Wilhelm Hansberg jr. musste das Geschäft allerdings wegen eines tragischen Unfalles aufgeben. Ihm war vom eigenen Fuhrwerk das rechte Bein abgefahren worden. Die Kohlenhandlung wurde von Möllney weitergeführt. Der Kohlentreiber Hansberg aus den Kuhlendahl war der Ururgroßvater von Friedhelm Kopshoff!