
Seit über sechzig Jahren besteht die Offers-Kompeneï, sie ist bemüht unsere Velberter-
Mundart zu erhalten und zu pflegen. Schon zum siebten Mal fand am Mittwoch den 14.
September 2016 um 19:30 Uhr ein Ökumenischer Mundartgottesdienst in der Alten Kirche
statt. Das Thema: „De Pilger op de Otterbeck“ eine Würdigung für Gerhard Tersteegen, er ist
einer der bekanntesten Dichter von Kirchenliedern. Nach dem Orgelspiel von Kantor Frank
Schreiber begrüßte Kompeneïs -Mann Horst Borrmann die Besucher mit launigen Worten:
Wenn in Velbert etwas zweimal geschieht, ist es Tradition und unser siebenter Gottesdienst
ist daher schon eine wirkliche Tradition! Die Kollekte am Ausgang des heutigen Abends, ist
bestimmt, nach seinem Vorschlag und der Zustimmung aller Mitglieder, für den Hospiz-
Verein Velbert. Danach hörten wir von unserem Mitglied Horst Brackmann ein Gedicht vom
Heimatdichter Karl Schmachtenberg : „Truast“. Anschließend sangen die Kirchenbesucher
das Lied von Gerhard Tersteegen: „ Gott ist gegenwärtig“, übersetzt von Rosemarie Hey.
Bevor der Baas der Offers-Kompeneï die Eingangsverse vorlas, erinnerte sie an Kompeneïs-
Mitglied Gerd Lensing, der maßgeblich daran gearbeitet hat, damit es den
Mundartgottesdienst in der Kirche gibt. Er ist erkrankt und wir haben ihn in Gedanken in
unsere Gebete eingeschlossen, denn kaum Jemand ist mit der Alten Kirche auch durch ein
historisches Buch darüber, und dem Archiv der Kirchengemeinde so eng verbunden wie er.
Der Velberter Männerchor erfreute uns dann mit des „Schäfers Sonntagslied.“ Johannes
Pennekamp las in Mundart aus der Bibel, Römer 8 die Verse 31-39. Der Klasse Sologesang
von Norbert Steffen: „Die Uhr“ berührte die Zuhörer, tickt doch für uns alle eine Uhr in der
Zeit die wir noch haben. Ein Gebet las Kompeneïs - Frau Inge Kuhs vor, die gerade ihren
neunzigsten Geburtstag feiern konnte. In wundervollem Velberter-Platt trug dann, unser
Mitglied seit über fünfundzwanzig Jahren in unserer Gemeinschaft, Frau Inge Blanke, das
Evangelium Matth. 5 vers 13-16 vor. Dann brachte Kompeneïs-Mann Manfred Brans das
Credo: „Gott rufet noch“ von Gerhard Tersteegen in unserer Mundart zu Gehör. Berauschend
und gewaltig, erklang vom Männerchor unter der Leitung seines DirigentenChordirektor FDB
Thomas Scharf: Sanctus von Silcher durch den Kirchenraum und die Besucher bekamen ein
„Gänsehautgefühl!“ Nach dem Glaubensbekenntnis in Mundart sangen Alle gemeinsam:
Großer Gott wir loben dich, in Velberter –Platt. Gerhard Sandrock hielt dann von der Kanzel
der Kirche seine von Friedhelm Kopshoff in Mundart übersetzte Predigt: „ De Pilger op de
Otterbeck“ über das Leben und Wirken eines besonderen Menschen: Gerhard Terstegen, dem
wir so viele großartige Kirchenlieder zu verdanken haben. Auch von ihm las unser Mitglied
Hans Berwing: „Nun sich der Tag geendet“ in unserem Velberter-Platt Verse vor. Kaum ein
Besucher war nicht tiefberührt, als der Männerchor das Lied von Hanne Haller: „Vaterunser“
erklingen ließ – einfach wunderschön und ergreifend. Nach den Fürbitten, dem Vaterunser,
und dem Segen verlas Prädikant Gerhard Sandrock noch Bekanntmachungen mit der
Hoffnung in den Worten, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Mundartgottesdienst
stattfinden werde. Auf seine Bitte: Bliewent tesaamen in sinnem Friėden, antworteten die
Besucher: Wir danken dech, o Herr. Baas Dorothea Kollenberg bedankte sich bei allen
Mitwirkenden für den stimmungsvollen Gottesdienst und ganz besonders bei „Ihren“
Kompeneïs-Mitgliedern. Zum Lied von Gerhard Tersteegen standen die Gottesdienstbesucher
auf: „ Ich bete an die Macht der Liebe.“ Ein Lied, das man mit dem Herzen singt. Der
Orgelausklang gespielt von Kantor Frank Schreiber begleitete die Besucher auf den Offers-
Platz, in eine sternenklare, warme ,,Spätsommernacht.“