
Bei strahlendem Sonnenschein mit frischem Wind fand sich die Offers-Kompeneï
vor dem Stadtgeschichtshaus Mittelstr.10 in Mettmann ein. Eine festlich und liebevoll
gedeckte Tafel erwartete uns im Museum. Es duftete nach Kaffee und frisch gebackenen
Waffeln. Die freundlichen Damen servierten uns stilecht aus der Kaffeekanne aus Zinn,
einer „Dröppelminna“, den heißen Kaffee.
Neben jedem Gedeck lag eine kleine Rolle auf der zu lesen stand:
Die Nahrung des bergischen Völkchens war recht einfach. Unter den wenigen
Spezialitäten des Küchenzettels ist jedoch die „Bergische Kaffeetafel“ etwas Besonderes.
Das „Koffendrenken met allem dröm on dran“ besteht aus:
Korinthenweißbrot (Kretensemel)
Milchreis (stieven Ries)
Honig, Apfelkraut oder Rübenkraut,
deftiges Schwarzbrot (Schwattbruard)
Quark (Klatschki- es)
Gute Butter ( fresche Botter)
Waffeln aus Weizenmehl, Zucker und Zimt.
Wenn Sie auf echt bergische Art Kaffee trinken wollen, beachten Sie bitte folgende
Gebrauchsanweisung:
Die Weißbrotschnitte wird reichlich mit Butter und Apfelkraut oder Rübenkraut bestrichen
und das Ganze mit einer fingerdicken Reisschicht bedeckt.
Schließlich werden, je nach Geschmack, Zucker und Zimt auf die Reisschicht gestreut. Haben Sie sich solch ein Prachtexemplar zu Gemüte geführt, tun Sie sich an der Waffel gütlich. Der ganze Schmaus wird mit einer Schnitte Schwarzbrot, bestrichen mit Butter und Quark, abgerundet. Eine kräftige Unterlage für den abschließenden „Klaren“ in gemütlicher Runde.
In fröhlicher Runde erfreute sich die Offers- Kompeneï an der Kaffeetafel. Dazu bekamen
sie in Mettmanner Mundart lustige Beiträge vom Mitglied der „Aule Mettmanner“ Herrn
Rudolf Meinecke zu hören. Er trug die Gedichte in seiner wundervollen, gekonnten Art vor
- es war eine richtige Freude ihm zuzuhören. Mit spontanem, herzlichem Beifall dankten
ihm die „Kompeneïslütt“.
Nach dem „Koffendrenken“ führte Herr Meinecke uns durch das Museum. Erstmals 1584 urkundlich erwähnt wird die alte Bürgermeisterei im historischen Kern der Stadt. Seit 1995 befindet sich dort das Museum. Über drei Geschosse reichen die Ausstellungsräume, die sich mit der mehr als tausendjährigen Geschichte befassen.
Besucher erfahren hier alles Bedeutsame über die frühgeschichtliche Fernstraße „strada
coloniensis“, über den Königshof aus der Zeit Karls des Großen, über die erste urkundliche
Erwähnung „Medamanas“ im Jahre 904, über die Freiheitsurkunde die im Jahr 1424 von
Herzog Adolf VII von Jülich und Berg verliehen wurde. Viel Raum ist der Geographie und
der Geologie vorbehalten sowie dem Kalkabbau im Neandertal, bei dem die Knochenfunde
des Neanderthalers entdeckt worden waren. Auch das Leben und Wirken der städtischen
Bürger wird anschaulich gemacht. Zahlreiche Beispiele und Exponate aus über elf
Jahrhunderten zeigt das Museum. Eine Stadttorwaage aus dem Jahr 1790, alte Küchengeräte, Schulbänke und einen kompletten Friseurladen. Die „Kompeneïslütt“hätten noch lange Zeit schauen können, um alles zu bestaunen.
Es war ein wunder voller Nachmittag, an den sich die Mitglieder der Offers- Kompeneï bestimmt gern erinnern werden. Wir können allen Interessierten an Heimatgeschichte dieses Museum sehr empfehlen!
Bürger- und Heimatvereinigung
„Aule Mettmanner“ e.V.
Mittelstr.10 – 40822 Mettmann
E- Mail: heinemann@aulemettmanner.de
www.aulemettmanner.de