In der 5. Folge der Themenreihe stand einer der zum alten Dorfkern zählenden großen Höfe auf dem Programm: der Hof zur Nedden.
Er lag oberhalb der breiten Talsenke, die sich vom Offershof bis zum Ehrenmal an der Poststraße hinzog. Dort floss auch die am Brill an der Oststraße entspringende Üllenbeek. Im heutigen Straßennetz befand er sich zwischen der Nedderstraße, der Straße Am Offers, der Friedrich-Ebert-Straße und der Offerstraße. Der bereits im Jahre 1465 urkundlich erwähnte Hof war im Gegensatz zu fast allen anderen örtlichen Höfen ein freier Hof, der keiner Grundherrschaft wie der Abtei Werden unterstand.
Zum Hof gehörten das Wohnhaus, die Scheune und der Backes, das Backhaus, das zugleich Leibzucht (Altenteil) war, und ein Ententeich. Hofbesitzer waren im 15. Jahrhundert Darneden, später Darnieden. Der Name änderte sich ab dem 17. Jahrhundert auf tho Nieden, zu Nidden und zuletzt zur Nedden. Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte der Hof in den Besitz der Eheleute Johann Peter Brettmann, deren Erben namens Bredtmann ihn bis zum Abbruch in den Jahren 1922/23 besaßen. Die Scheune war bereits 1910 abgebrannt und nicht wieder aufgebaut worden.
Noch bis zum Jahre 1950 blieb der unmittelbar neben dem Bürgerhaus stehende und zum Offershof gehörende Kothen Nedderdohren erhalten.
An dieses Stück Velberter Dorfgeschichte erinnert uns heute noch die Nedderstraße.