Zum 55. Todestag von Karl Happel, önken Schlotschmet

karl happel

Erinnerung an einen unserer letzten namhaften Heimat- und Mundartdichter 

Am 26.Oktober 1968 ist Karl Happel mit 68 Jahren leider allzu früh verstorben. Den meisten älteren Velbertern und insbesondere den Kompeneïslüdden der Offers-Kompeneï ist er noch recht gut bekannt als „önken Schlotschmet“. Unter diesem Pseudonym erschienen seine zahlreichen Erzählungen und Gedichte, vor allem in den Samstagsausgaben der alten „Velberter Zeitung“ unter der Überschrift „döt on dat“. Nur durch die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre unterbrochen waren seine meist mundartlichen Artikel seit 1936 dort regelmäßig zu finden. Als Reisender für den Bäckereinkauf (Bäkö), bei dem er fast 40 Jahre lang tätig war, ist er in Velbert und Umgebung gewiss viel herum gekommen, hat dabei Augen und Ohren offen gehalten und so den Stoff für seine vielen netten kleinen Geschichten gefunden. Aber auch aus den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts wusste er aus Erinnerungen manche amüsanten „Stöckskes“ zu erzählen. Er war stets lebendig und aktiv, aufgeschlossen für alle schönen Lebensseiten, für die Heimat, für das kulturelle Leben und seine Heimatzeitung, die „alte Velberter“. So verwundert es auch nicht, dass er am kulturellen und geselligen Leben in unserer Stadt intensiv teilnahm, wie in der Offers-Kompeneï, bei den Männerchören und der Arbeitsgemeinschaft Velberter Chöre sowie in der Karnevalsgesellschaft „Urgemütlich“, der er über viele Jahre hin ein ganz hervorragender Präsident war.
Einen Ruhestand hat Karl Happel nicht gekannt. Was uns erhalten bleibt, ist die Erinnerung an einen allseits geschätzten Heimatfreund und eifrigen Bewahrer unserer Muttersprache, des alten Velberter Platt.

Zeugnis des jahrzehntelangen und überaus eifrigen schriftstellerischen Wirkens von Karl Happel liefert vornehmlich die alte „Velberter Zeitung“, die im Stadtarchiv Velbert mit allen Ausgaben vollständig, größtenteils sogar zusätzlich verfilmt, aufbewahrt wird. Ein beliebtes kleines „Stöcksken“ vom Schlotschmet, das besonders unter Mundartfreunden bei passender Gelegenheit immer gerne erzählt wird , ist

De Opgesadden1 Min Frau hat schwatte Wimmelter2 metgebreit3 , se woul nen Opgesadden dovan maken. Met klorem Plüsch4 on Zucker, wie se sait5 , sall de em Wengterdach6 besongesch schmaken. Dat es jo dankesweet, gewess, sua lecker Dröpken7 es nit te verachden. Doch wat de Fehler beï dem Opgesadden es, men mot sua lang mols op dat lecker Dröpken wachden8 .

1 Aufgesetzter, 2 Johannisbeeren 3 mitgebracht, 4 klarer Korn, 5 sagte, 6 Wintertag, 7 Tröpfchen, 8 warten

 



© www.velberter-platt.de   Freitag, 27. Oktober 2023 17:01 Redaktion

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alt velbert luftbild

 

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